American Football
Was ist ein Touchdown? Warum stellen sich die Teams immer wieder neu auf? Und was sind eigentlich diese Yards?American Football wird auch in der Schweiz immer populärer. Die Sportart hat viele Regeln, doch um dem Spiel folgen zu können, reicht ein Grundverständnis. Wir erklären die wichtigsten Begriffe und Konzepte, damit Sie für den Super Bowl gewappnet sind.
Inhaltsverzeichnis
Um Punkte. Wer nach 60 Minuten mehr davon hat, gewinnt das Spiel.
Das Ziel einer Mannschaft ist ein Touchdown. Er bringt am meisten Punkte, nämlich sechs. Als Touchdown bezeichnet man es, wenn ein Team den Ball bis ans andere Ende des Feldes bringt. Dort liegt die sogenannte Endzone.
Der Ball kann dorthin getragen oder geworfen werden. Wenn er geworfen wird, muss ein eigener Spieler den Ball in der Endzone fangen. Möglich ist auch eine Mischung: Der Ball wird geworfen, ein Spieler fängt den Ball und läuft damit in die Endzone. Touchdown heisst das übrigens, weil früher der Ball tatsächlich abgelegt werden musste. Das ist aber schon lange nicht mehr nötig.
Es gibt weitere Wege, Punkte zu erzielen. Dazu aber später mehr. Eine Zusammenstellung von Touchdowns zeigt dieses Video:
Das lässt sich nicht absolut sagen. Dazu müssen wir aber erst einen Schritt zurück machen und uns den Ablauf eines Spiels anschauen.
Ein American-Football-Spiel besteht aus einer Aneinanderreihung von Spielzügen. Bei diesen stehen sich immer zwei Reihen gegenüber. Eine Reihe von Spielern der angreifenden Mannschaft, die Offense, und eine Reihe von Spielern der verteidigenden Mannschaft, die Defense.
Dafür haben die Teams übrigens unterschiedliche Spieler. Die Angreifer und Abwehrspieler einer Mannschaft stehen nicht gleichzeitig auf dem Feld. Wenn der Ballbesitz wechselt, werden auch die Spieler gewechselt.
Die angreifende Mannschaft will nun natürlich möglichst schnell ans andere Ende des Platzes, das andere Team will das verhindern. Vereinfacht gesagt steht eine Reihe Angreifer einer Reihe Verteidiger gegenüber. Die Angreifer haben nun immer vier Versuche, um mindestens eine Distanz von zehn Yards zu überwinden. Die Yards sind auf dem Spielfeld eingezeichnet. Ein Yard entspricht etwa 91 Zentimetern.
Wenn die angreifende Mannschaft im ersten Versuch zwei Yards schafft, muss sie in den nachfolgenden drei Versuchen nur noch acht überwinden. Angegeben wird das in diesem Fall als «2nd & 8», also der zweite Versuch mit noch acht zu überwindenden Yards. Auf Englisch nennt man diese Versuche Downs. In diesem Beispiel käme es somit zum Second Down. Um den Versuch zu starten, hat die Offense nur eine gewisse Zeit zur Verfügung, in der Regel 40 Sekunden.
Sobald die angreifende Mannschaft zehn Yards oder mehr geschafft hat, werden die Versuche auf Null gestellt. Die Offense hat wieder vier Versuche für die nächsten zehn Yards. Das ganze Feld ist ohne Endzonen übrigens 100 Yards lang.
Wortwörtlich ein Versuch. Nämlich ein Versuch, den Ball weiter nach vorne zu tragen. Dieser fängt an, wenn der Ball wieder ins Spiel gebracht wird. Das ist dann der Fall, wenn ein Spieler in der Reihe der angreifenden Mannschaft den Football durch seine Beine in Richtung Quarterback wirft.
Der Quarterback ist einer der wichtigsten Spieler auf dem Feld und oft der Star des Teams. Sobald er den Ball in seiner Hand hält, hat er mehrere Möglichkeiten. Er kann lange Pässe spielen, wie man sie aus Filmszenen kennt. Er kann aber den Ball auch kürzer werfen oder einfach jemanden in die Hand drücken. Und er darf auch selber laufen.
Wer auch immer den Ball hat: Pro Spielzug ist nur ein Vorwärtspass erlaubt, seitwärts oder rückwärts darf aber beliebig oft gepasst werden. Der Vorwärtspass muss von hinter dem Punkt gespielt werden, an dem der Ball ins Spiel gebracht wurde. Bewegen darf sich der ballhaltende Spieler, wohin er will.
Das kann auf verschiedene Weise passieren. Entweder wird der Spieler, der den Ball hält, zu Boden gerissen, oder der Ball wird nach einem Pass nicht gefangen. Im letzteren Fall startet der nächste Versuch von der gleichen Stelle wie der vorherige.
Im ersteren Fall kann das Team immerhin einige Yards Raumgewinn verbuchen. Ausser der Ballträger wird hinter dem Punkt gestoppt, wo der Spielzug begonnen hatte. Dann muss der nächste Versuch von dort gestartet werden. Auch zu Ende ist der Versuch, wenn der ballführende Spieler das Feld an der Seitenlinie verlässt. Zudem kann auch die Defense einen Versuch der Offense beenden, wenn sie den Ball zurückerobert. Mehr dazu weiter unten.
Dann wechselt der Ballbesitz und die andere Mannschaft darf angreifen. Das passiert aber selten so. Das hat zwei Gründe.
Der eine: Wenn die Mannschaft noch nicht weit übers Feld gekommen ist, ist das Risiko zu gross, den Ball an dieser Stelle zu verlieren. Die gegnerische Offense dürfte an der gleichen Stelle weitermachen und hätte, weil sie ja nun in die andere Endzone gelangen will, einen kürzeren Weg. Deshalb wird der vierte Versuch quasi für ein möglichst weites Wegkicken geopfert. Das nennt man dann Punt. Der andere Grund hat mit einer weiteren Möglichkeit zu tun, Punkte zu machen.
Ja, aber keine sechs wie beim Touchdown. Wenn ein Team schon nahe genug an der gegnerischen Endzone ist, kann ein Spieler den Ball durch die beiden Torstangen kicken, die hinter der Endzone in den Himmel ragen. Schafft er das, gibt das immerhin drei Punkte. Ein halber Touchdown quasi. Das nennt sich Field Goal. Wie diese aussehen, sieht man in diesem Video:
Nicht ganz, es gibt noch mehr. Wenn ein Team einen Touchdown geschafft hat, kann es sich Extrapunkte sichern. Einen gibt es, wenn ein Spieler den Ball aus etwa 30 Metern zwischen den hinter der Endzone angebrachten Torstangen durch kickt. Dieser Punkt nach dem Touchdown wird PAT genannt, kurz für Point after Touchdown.
Der PAT ist die Variante, die üblicherweise gewählt wird. Eine Mannschaft kann aber auch zwei Extrapunkte erzielen, wenn sie sich gegen den PAT und für eine Two-Point-Conversion entscheidet. Dazu muss sie aber quasi einen erneuten Touchdown aus zwei Yards Entfernung (etwa 1,8 Meter) schaffen. Und das im ersten Versuch. Weil das riskant ist, kommt diese Variante meist nur bei knappen Spielständen zur Anwendung.
Noch immer nicht ganz. Es gibt noch andere Wege, Punkte zu erreichen. Die sind aber eher selten. Wird ein ballführender Spieler in seiner eigenen Endzone zu Boden gebracht – also nicht dort, wo er hin will, sondern gewissermassen dort, wo er herkommt –, gibt das zwei Punkte für das Team, das den Spieler zu Boden gebracht hat.
Und das verteidigende Team kann auch Punkte machen, wenn es bei einem Versuch eines PAT oder einer Two-Point-Conversion den Ball erobert und diesen ihn die Endzone trägt, also einmal übers ganze Spielfeld. Beides gäbe ebenfalls zwei Punkte.
Ja, zum Beispiel: Das verteidigende Team kann einen Pass abfangen. Das nennt man Interception. Wirft der Quarterback einen Pass und ein Verteidiger der anderen Mannschaft fängt diesen, darf er auch sogleich in Richtung gegnerischer Endzone laufen und im aus seiner Sicht besten Fall einen Touchdown erzielen. Das Spiel wird nicht unterbrochen. Einige bemerkenswerte Interceptions sind hier zu sehen:
Es kann auch passieren, dass ein Angreifer den Ball fallen lässt und ein Verteidiger des anderen Teams diesen unter Kontrolle bringt. Das nennt sich Fumble. Dann wechselt der Ballbesitz auch. Eine Zusammenstellung von Fumbles gibt es hier zu sehen:
Noch lange nicht. Im Football gibt es noch viel mehr Regeln. Aber mit dieser Anleitung solltest du einem Spiel folgen können, ohne dich dauernd zu fragen, was da gerade passiert. Und damit du dich auch ganz zu Beginn nicht wunderst: Der erste Spielzug – und auch jeder nach einem Punktgewinn – ist etwas spezieller. Die verteidigende Mannschaft kickt den Ball aus der eigenen Hälfte möglichst weit in die andere, damit das angreifende Team einen möglichst weiten Weg vor sich hat.
Author: Samantha Evans
Last Updated: 1702882681
Views: 1280
Rating: 4.7 / 5 (38 voted)
Reviews: 93% of readers found this page helpful
Name: Samantha Evans
Birthday: 1951-02-12
Address: 159 Kyle Throughway Suite 895, North Veronicaberg, WI 33746
Phone: +4180136943950358
Job: Chemist
Hobby: Poker, Writing, Magic Tricks, Origami, Beekeeping, Hiking, Archery
Introduction: My name is Samantha Evans, I am a audacious, unreserved, dedicated, lively, frank, ingenious, spirited person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.