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Sind meine Informationen in einer Cloud geschützt?


Die wichtigsten Fragen und Antworten

Jederzeit und mit jedem Gerät Zugriff auf die Dateien haben: eine Cloud macht es möglich. Dennoch gehören nicht alle Daten dort hinein.

Jederzeit und mit jedem Gerät Zugriff auf die Dateien haben: eine Cloud macht es möglich. Dennoch gehören nicht alle Daten dort hinein.

© Quelle: Ole Spata/dpa

„Ihr Speicherplatz ist voll“ – früher oder später hat das Handy oder der PC keine Kapazitäten mehr für Dateien wie Bilder und Videos. Große Techunternehmen wie Microsoft, Google und Apple haben für Nutzerinnen und Nutzer eine einfache Lösung parat: eine Cloud. Doch wo landen da eigentlich die Daten?

In der Computerwelt finden wir so einige putzige Bezeichnungen. Das nützliche Helferlein, mit dem wir durch Websites scrollen, nennen wir Maus – denn so sieht es auch aus. Selbst für so etwas Komplexes wie die Datensätze, die beim Besuch einer Internetseite auf unseren Geräten gespeichert werden, haben wir einen niedlichen Namen: Cookies. Der himmlischste aller Namen ist jedoch die Cloud, also Wolke. Den meisten Nutzerinnen und Nutzern von PCs, Handys oder auch Konsolen ist das inzwischen ein Begriff, viele nutzen sie schon bewusst oder unbewusst. Clouds machen das Leben einfacher – doch nicht immer ist es sinnvoll und sicher, sie zu nutzen.

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Was ist eine Cloud?

Bilder, Videos, Dokumente, Videospiele und Co. lassen sich für gewöhnlich auf dem Handy oder Rechner speichern. Wäre da nicht der ewige Ärger mit dem Speicherplatz – denn wenn er voll ist, blieb Nutzerinnen und Nutzer früher nur drei Optionen: einige Daten löschen, mehr Speicherplatz mit einem weiteren Datenträger schaffen oder ein neues Gerät mit mehr Kapazitäten kaufen. Dieses Problem gehen Clouds an. Dabei handelt es sich um entfernte Server, auf denen Sie Ihre Daten speichern können. Die Server befinden sich in Rechenzentren – das sind gut gekühlte Hallen, in denen tonnenweise Computer stehen. Über das Internet können Sie jederzeit auf Daten zugreifen, die dort gespeichert sind. Das spart zum Beispiel Platz auf dem Handy, damit Sie neue Bilder knipsen können, ohne alte zu löschen.

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Wer steckt hinter den großen Clouds?

Inzwischen gibt es eine Menge Anbieter, die Clouds für verschiedene Dienste und Zwecke betreiben. Windows-Nutzerinnen und -Nutzer kennen vielleicht One-Drive: Auf Microsofts Cloud können sie etwa ihre Office- oder Powerpoint-Dateien speichern. Wer ein IPhone hat, verwendet womöglich die Apple iCloud, um Daten wie Musik und Fotos hochzuladen – und mit dem Macbook darauf zuzugreifen. Das Android-Äquivalent von Google heißt Google One. Auch unzählige andere Techunternehmen bieten eine Cloud an, in Deutschland betreibt zum Beispiel die Telekom die MagentaCloud. Die großen Cloudanbieter haben alle ein ähnliches Verkaufsmodell: Die ersten Gigabytes an Speicher sind kostenlos, wer danach mehr braucht, muss zahlen.

Wozu ist eine Cloud gut?

Clouds bieten viele interessante Möglichkeiten – sie können mehr als reiner Speicherplatz sein. Wer zum Beispiel mit verschiedenen Geräten arbeitet, kann mit allen auf die Daten in der Cloud zugreifen. Schließlich sind sie an einem zentralen Ort gespeichert und jederzeit abrufbar. Zudem können Sie den Zugriff auf Daten in der Cloud mit anderen teilen – etwa mit Mitstudierenden oder Arbeitskolleginnen und -kollegen –, um simultan an Projekten zu arbeiten. Dafür müssen Sie nicht mal im gleichen Raum mit ihnen sein.

Manchmal nutzen Menschen aber auch eine Cloud, ohne dass es ihnen bewusst ist. Das moderne Entertainment hängt beispielsweise von Clouds ab: Der Streamingdienst Netflix nutzt etwa den Cloud-Computing-Anbieter Amazon Web Services für seine zahlreichen Filme und Serien – nur so können sie jederzeit abgerufen werden. Und die unzähligen Songs auf Spotify befinden sich auf der Google Cloud.

Manche Arten der Cloudnutzung sind also schon längst der Standard, andere sind noch im Kommen. Beispielsweise das Cloud-Gaming: hier laufen die Spiele auf einem externen Server und werden auf dem PC oder der Konsole gestreamt. Die Vorteile: Die datenreichen Videospiele nehmen keinen Speicherplatz ein – und PC-Gamerinnen und -Gamer können selbst mit einem mittelprächtig ausgestatteten Computer Games in hohen Grafikeinstellungen zocken, solange der Server leistungsstark ist. Besitzerinnen und Besitzer einer Xbox und Playstation können dank der Dienste Xbox Game Pass und Playstation Plus sogar alte Games der Vorgängerkonsolen spielen.

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Sind meine Daten in einer Cloud sicher?

Wer unzählige persönliche Bilder, Dokumente und Videos in einer Cloud lagert, legt zurecht Wert auf Sicherheit. Cloudanbieter haben verschiedene Wege, um ihre Daten zu schützen, aber auch eine Cloud ist nicht immun gegen Cyberangriffe. Wenn Kriminelle Ihr Passwort für die Cloud knacken, haben sie Zugriff auf Ihre Daten. Und auch die Cloudserver selbst sind lukrative Zielobjekte für Angreiferinnen und Angreifer – schließlich können sie dort auf unzählige Daten zahlreicher Nutzenden zugreifen.

So weit, so theoretisch. Wer eine Cloud nutzen möchte oder bereits nutzt, sollte sich auf jeden Fall Gedanken darüber machen, welche Daten eher nicht in die Cloud gehören. Das unverschlüsselte Passwortdokument beispielsweise besser nicht, denn damit hätten Dritte bei einer Cyberattacke gleich Ihre Zugangsdaten für mehrere Accounts. Deswegen ist es nicht ratsam, automatisch alle Dateien in die Cloud hochzuladen. Das ist zwar die Standardeinstellung in manchen Diensten, aber sie lässt sich in den Einstellungen ändern.

Außerdem sollten Sie überprüfen, ob Ihre Daten per Verschlüsselung in die Cloud übertragen werden? Eine verschlüsselte Übertragung ist wichtig, damit nur die rechtmäßige Empfängerin oder der rechtmäßige Empfänger auf die Daten zugreifen kann. Sprich: Selbst bei einem Hack wären die verschlüsselten Daten für Kriminelle unbrauchbar. Noch machen das aber nicht alle Anbieter, selbst Apple hat diese Art des Schutzes in Deutschland erst Anfang des Jahres eingeführt.

Auch über den Standort des Cloudanbieters sollten Sie sich informieren: Wo hat er seinen Sitz und wo befinden sich seine Rechenzentren? Selbst ein Unternehmen aus Deutschland könnte Server im Ausland betreiben – und dort gelten andere Recht als hier. Grundsätzlich hat jeder Staat das Datenschutzrecht und die Zugriffsrechte auf Dateien durch Unternehmen und Behörden unterschiedlich geregelt. „Während in dem einen Land Behörden die Daten auswerten oder Rechner beschlagnahmen dürfen, ist dies in anderen Ländern gesetzlich untersagt“, informiert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. In der EU etwa gelten seit der 2018 in Kraft getretenen Datenschutz-Grundverordnung strengere Regeln im Umgang mit personenbezogenen Daten als in vielen anderen Ländern.

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KI-Chatbots werden unser Leben verändern – sind sie eine Gefahr?

VIDEO: Ist das Speichern meiner Daten in der Cloud sicher? | NetTip
NetCologne

Der Chatbot Chat GPT kann auf Wunsch so ziemlich jede Art von Text generieren: Gedichte, alternative Enden von Büchern oder wissenschaftliche Artikel. Das gelingt oft erstaunlich gut – und macht es schwieriger, einen KI-generierten Text von dem eines Menschen zu unterscheiden. Expertinnen und Experten sehen darin Gefahren, aber auch Chancen.

Was kann ich tun, um meine Daten in der Cloud zu schützen?

Das A und O eines guten Schutzes ist – wie bei jedem Onlinedienst – ein starkes Passwort. Wie Sie ein sicheres kreieren können und wie Sie es sich merken können, lesen Sie hier. Zudem ist eine Zwei-Faktor-Authentisierung sehr empfehlenswert. Das bedeutet, dass Ihr Cloudzugang zusätzlich zum Passwort die Identität für den Login nachweist. Das gelingt beispielsweise per SMS-Code, der an die persönliche Handynummer geschickt wird – oder per Authentisierungsapp.

Wichtige Dateien können Sie – nachdem Sie geprüft haben, ob Sie auch wirklich in eine Cloud gehören – zudem mit einem Kennwort verschlüsseln. Bei Microsoft Word geht das so: „Informationen“ wählen, dann auf „Dokument schützen“ klicken und schließlich „Mit Kennwort verschlüsseln“ auswählen. Das Passwort sollte selbstverständlich auch sicher sein – und Sie sollten es sich gut merken können und sicher notieren, denn ansonsten verlieren Sie Zugriff auf die Datei.

Auch wenn eine Cloud viele Vorteile bringt, sollten Sie sich nie komplett auf sie verlassen. Bei den Diensten kann es zu Ausfällen kommen – und dann haben Sie zeitweise keinen Zugriff mehr auf Ihre Daten. Wichtige Dateien, auf die Sie jederzeit Zugriff haben müssen, gehören also eher nicht in eine Cloud. Und wenn Sie sich doch dazu entscheiden, sollten Sie wenigstens eine Kopie der Dateien lokal auf dem Rechner speichern. Manchmal ist der klassische Weg am sichersten.

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Author: Jacob Charles

Last Updated: 1703674803

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Name: Jacob Charles

Birthday: 1997-04-02

Address: 52251 Kelly Drives, South Jaclyn, NC 42419

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Job: IT Consultant

Hobby: Arduino, Sewing, Rock Climbing, Kite Flying, Gardening, Cycling, Hiking

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